Vergeben? Vielleicht. Vergessen?
Niemals. – Warum der Groll nach einem Einbruch bleibt Ein Einbruch ist vorbei, wenn die Polizei geht. Wenn der Schaden aufgenommen, die Versicherung informiert, das Fenster ersetzt ist. Sagen die einen. Doch für viele beginnt der Einbruch erst dann – im Kopf. Im Bauch. Im Herzen. Und manchmal auch im Groll. Denn selbst wenn man wieder lacht, lebt, plant – bleibt da etwas. Eine Schicht zwischen der alten Unbeschwertheit und dem Jetzt. Etwas, das nicht heilt, sondern sich einbrennt: die Wut. Der Vertrauensbruch. Die Frage: Warum ich? Ein Gespräch, das mich nie losgelassen hat Ich erinnere mich an eine Frau, Ende fünfzig, alleinlebend in einem gepflegten Reihenhaus. Sie sagte bei unserem ersten Treffen: "Ich weiß, es ist dumm – aber ich will, dass er leidet. Ich will, dass er weiß, was er mir angetan hat." Ich antwortete nicht sofort. Weil ich wusste: Diese Worte kommen nicht aus Rache. Sondern aus einem Ort tiefer Verletzung. Später sagte sie: "Alle sagen, ich soll es lo...