Sicherheit ist weiblich

 


Was Einbrüche mit dem Selbstwert von Frauen machen

Sicherheit ist mehr als Technik. Mehr als Kameras, Schlösser und Alarme. Sicherheit ist ein Gefühl. Ein inneres Zuhause. Und für viele Frauen ist dieses Gefühl besonders verletzlich – weil es von klein auf erschüttert wird. Durch gesellschaftliche Erwartungen. Durch Grenzüberschreitungen. Und im schlimmsten Fall: durch einen Einbruch in die eigenen vier Wände.

Ein Einbruch raubt nicht nur Gegenstände – er raubt das Gefühl von Kontrolle. Von Unversehrtheit. Und für viele Frauen: das letzte Stück Selbstbestimmtheit über ihren Raum.


"Ich hatte endlich das Gefühl, angekommen zu sein…"

Ich erinnere mich an Lisa, 36 Jahre alt, alleinlebend in einer Altbauwohnung in Basel. Sie hatte sich ihren Rückzugsort liebevoll aufgebaut – mit hellen Holzmöbeln, handverlesenen Büchern und warmem Licht. Ein Ort zum Durchatmen.

Dann kam der Abend, an dem sie nach einem Kinobesuch nach Hause kam – und merkte, dass etwas nicht stimmte. Die Wohnung war dunkel, aber die Tür stand einen Spalt offen. Im Flur: zerrissene Kartons. Im Schlafzimmer: das Fenster aufgebrochen. Der Schmuckkasten leer.

"Ich fühlte mich, als hätte jemand meine Haut aufgeschnitten. Ich konnte mich tagelang nicht bewegen. Nicht essen. Nicht schlafen."

Lisa zog vier Wochen später aus. Obwohl sie dort jahrelang gelebt hatte. Ihr Kommentar:

"Ich hatte endlich das Gefühl, angekommen zu sein. Und dann hat jemand alles in Frage gestellt – in zehn Minuten."


Wenn ein Einbruch alte Wunden aufreißt

Viele Frauen erleben im Lauf ihres Lebens Übergriffe – physisch, emotional oder strukturell. Für sie ist ein Einbruch nicht einfach ein Sicherheitsvorfall. Es ist eine Retraumatisierung. Ein Rückfall in das Gefühl von Ausgeliefertsein.

Einbruch bedeutet:

  • jemand war im eigenen Raum, ungefragt.

  • jemand hat entschieden, was wertvoll ist.

  • jemand hat die Grenze nicht respektiert.

Für viele Frauen erinnert das unbewusst an Erfahrungen, in denen ihr Körper oder ihr Wille übergangen wurde. Deshalb wirken Einbrüche bei weiblichen Betroffenen häufig tiefer – und die Folgen sind komplexer.


Psychische Nachwirkungen bei Frauen

Ein Einbruch kann für jede betroffene Person belastend sein. Aber Studien zeigen: Frauen entwickeln deutlich häufiger posttraumatische Symptome. Dazu zählen:

  • Angstzustände, besonders nachts

  • Schlaflosigkeit oder Alpträume

  • Hypervigilanz (ständige Wachsamkeit)

  • Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit

  • Rückzug aus sozialen Kontakten

  • Verlust des Sicherheitsgefühls im eigenen Körper

  • Essstörungen oder depressive Episoden

Besonders schwerwiegend: Viele Frauen zweifeln an ihrer Intuition. Sie sagen Sätze wie:

"Ich hatte ein komisches Gefühl – aber ich hab's ignoriert." "Ich dachte, das passiert doch nur anderen."

Dieses Infragestellen der eigenen Wahrnehmung ist fatal – denn es untergräbt das Vertrauen in sich selbst. Und genau dieses Vertrauen ist der Kern von gelebter Sicherheit.


Die Rolle von Selbstwert und Selbstwirksamkeit

Ein Einbruch ist ein Angriff auf den physischen Raum. Aber oft auch auf den psychischen Raum: das Selbstbild, das Gefühl, Kontrolle über das eigene Leben zu haben.

Viele Frauen haben hart für ihre Unabhängigkeit gekämpft. Sie leben allein, organisieren ihren Alltag selbst, stehen finanziell auf eigenen Beinen. Der Einbruch trifft deshalb nicht nur ihr Zuhause – sondern das Fundament ihrer Eigenständigkeit.

"Ich hab mich wie ein kleines Mädchen gefühlt – hilflos, schwach, ausgeliefert. Das war das Schlimmste."

Dieser Bruch ist nicht nur emotional. Er wirkt tief. Und er kann das Leben langfristig prägen – wenn niemand da ist, der zuhört. Und wenn keine Maßnahmen gesetzt werden, die nicht nur technisch, sondern auch emotional greifen.


Sicherheit muss mehr können

Was viele Sicherheitsfirmen nicht verstehen: Es reicht nicht, Sensoren zu installieren. Es reicht nicht, Alarme aufzustellen.

Was Frauen brauchen, ist eine neue Form von Sicherheit:

  • Eine, die ihre Erfahrung ernst nimmt.

  • Eine, die zuhört, bevor sie plant.

  • Eine, die ihre Sprache spricht – nicht die der Technik, sondern die der Empathie.

Denn für viele Frauen ist Sicherheit nicht nur Prävention. Sondern ein Schritt zurück in die Selbstermächtigung.


Was du tun kannst, wenn du betroffen bist

Sprich darüber – auch wenn es schwerfällt. Nicht jeder muss alles wissen. Aber sprich mit jemandem, der dich ernst nimmt.

Hol dir Unterstützung. Du musst nicht alles alleine regeln. Es gibt Beratungsstellen, Therapeut:innen – und Menschen wie mich, die beides verstehen: Sicherheit & Gefühl.

Ersetze nicht – verstärke. Kaufe nicht einfach neue Dinge. Sondern stärke dein Gefühl: durch Maßnahmen, die du bewusst wählst. Für dich.

Nimm deine Angst ernst. Angst ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist ein Zeichen von Bedeutung. Es bedeutet: Dieses Zuhause war dir wichtig.

Baue ein neues Ritual. Ob ein Abendrundgang durchs Haus, ein Bewegungssensor am Fenster, oder ein Gesprächstagebuch – jede Form von Rückgewinnung stärkt dich.


Ich bin für dich da

Ich bin kein Therapeut. Aber ich bin jemand, der zuhört. Und jemand, der weiß: Sicherheit beginnt innen – und darf dann außen sichtbar werden.

Wenn du erlebt hast, dass ein Einbruch dein Selbstbild erschüttert hat, dann melde dich.

Ich zeige dir Lösungen, die nicht nur schützen – sondern dich stärken.

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