Antons sichere Zuflucht

Das Einfamilienhaus wirkte von außen ruhig, beinahe idyllisch. Ein kleiner Garten, ein Apfelbaum, eine niedrige Hecke. Nichts verriet, dass hier in der Nacht zuvor eine unsichtbare Grenze überschritten worden war - die Grenze zwischen Vertrautem und Bedrohung. Als Anton aus seinem Wagen stieg, hörte er bereits das leise Schluchzen. Anneliese stand im Türrahmen. Ihre Augen waren gerötet, ihre Schultern angespannt, die Hände zitterten. Sie sah aus, als hätte sie die ganze Nacht wachgelegen. „Es ist furchtbar, Herr Anton", flüsterte sie. „Alles ist durchwühlt. Wir fühlen uns nicht mehr sicher in unserem eigenen Zuhause." Anton nickte langsam. Er wusste: Bei einem Einbruch ging es nie nur um gestohlene Gegenstände. Es ging um etwas viel Tieferes - das zerbrochene Gefühl von Geborgenheit. Sicherheit war nicht nur Technik, sondern ein innerer Zustand. Und genau den galt es nun wiederherzustellen. Die Spuren im Holz Anneliese führte ihn schweigend durch den Flur. Überall lagen Schub...